Brigitte Hutt - IT-Beraterin und Autorin

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Frauen oder Quote?

Wider die Frauenquote - eine Utopie

Warum brauchen wir eine Frauenquote? Die offizielle Begründung ist, damit Frauen gleichberechtigte und qualifikationsgerechte Positionen erlangen können. Aber wie wäre es denn, wenn wir mal an den Gründen arbeiten, warum sie diese Positionen nicht bekommen? Warum Frauen "gehandicappt" sind? Eine Quote ist nur Augenwischerei, denn sie ändert nichts. Im Gegenteil, die Männerherrschaft akzeptiert zähneknirschend die Quotenfrau, die Alibifrau, und schaut, dass sie sie mit geeigneten Arbeitsgebieten ruhigstellt. Zum Beispiel als Kommissionspräsidentin.

Wie wäre es, wenn Frauen mal gemäß ihrer Qualifikation und nicht gemäß ihres Geschlechts eingestellt und bezahlt würden? Ich plädiere für Bewerbungen ohne Angabe des Geschlechts, natürlich dann auch ohne Foto. Bewerberauswahl durch anonyme Tests, ähnlich den Bewerbungswettbewerben in Frankreich.

Und dann die leidige Kinderfrage: Frauen gebären, damit die Gesellschaft erhalten bleibt, das ist, laut Aussage aller Politiker, eine höchst wichtige Aufgabe. Warum werden sie dann dafür bestraft? Warum kann man eine Frau im gebärfähigen Alter oder mit kleinen Kindern nicht einstellen, den zugehörigen Vater aber schon? Ich bin für verpflichtende Elternzeit eines jeden Vaters, für verpflichtende Sozialarbeits"pausen" eines jeden kinderlosen Erwachsenen, mindestens dreimal ein Jahr im gesamten Arbeitsleben. Das würde auch die Situation der fehlenden "Bufdis" ein bisschen entspannen, auch wenn es dann "BuVdis" wären, Bundes-Verpflichtungsdienstler. Es würde sich nicht einmal etwas an der Aussprache der Abkürzung ändern.

Wenn jeder erwachsene arbeitsfähige Mensch vom Kinderkriegen im Sinne des Gesellschaftserhalts "betroffen" wäre, dann würde dieses Argument bei der Einstellung von Frauen auf ein Minimum reduziert, mit der Zeit vielleicht sogar wegfallen (Traditionen ändern sich nur langsam).

Dann brauchen wir keine "Quote", keine Zwangsverweiblichung von Führungsgremien, dann würden sich die von selbst durchmischen. Dann gäbe es für Frauen keinen Karriereknick mehr, denn alle ihre Zeitgenossen müssten mitknicken. Dann hätte die Gesellschaft bei jeder Frau dieselben Möglichkeiten ihre Qualifikation festzustellen und zu würdigen wie bei Männern.


Aber sind wir dazu bereit? Selbst Frauen sprechen davon, dass ja "die Frau" Kinder gewollt habe und deshalb dafür zurückstecken müsse. Das haben sie vor 40 Jahren gesagt, und, oh Schreck, sie sagen es noch immer (vielleicht ein paar weniger). Der Vater wollte sie nicht? Die Gesellschaft auch nicht? Wenn selbst die Frauen nicht bereit sind, die Tradition zu brechen, dass sie allein verantwortlich sind für die Kinder, dann ändert sich nichts. Nie. Und auch nicht mittels Quoten.



© Brigitte Hutt Januar 2020

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